Behandlungsmöglichkeiten bei CMD
Ein Schwerpunkt der Craniosacral-Therapie liegt in
der Behandlung der Kiefergelenke, hier besteht ein
enger Zusammenhang zu den Schädelknochen und zum
Kreuzbein. Kiefergelenkdysfunktionen (CMD) können
zahlreiche körperliche Probleme der Skelettstruktur
nach sich ziehen, z. B. Beckenschiefstand, Skoliose,
Beinlängendifferenz, Rückenschmerzen usw.
Andersherum kann ein Beckenschiefstand eine Kiefergelenksdysfunktion
auslösen. So wird bei einer CMD auch am Kreuzbein
gearbeitet.
Da das Kiefergelenk über Muskeln und Bänder eng mit
den Schädelknochen verbunden ist, führt ein Lösen
dieser Knochen auch zu einer Entspannung der
Kiefergelenke. Durch spezielle Techniken intra- und
extraoral wird die Kiefermuskulatur (z. B. Mm
temporalis, masseter, zygomaticus, pterygoideus)
gelöst und entspannt.
Durch die sanfte Behandlung des ganzen Körpers,
insbesondere des Kiefers, bekommt dieser die
Möglichkeit sich wieder in sein physiologisches
Gefüge einzubetten. Oft verspürt der Patient sofort
nach der Behandlung eine Erleichterung, der Kiefer
ist entspannter und lockerer. Auf eine Aufbissschiene
kann meistens verzichtet werden.
Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen
Ländern (z. B. BeNeLux-Staaten), sowie den USA ist
die Behandlung von CMD-Patienten in Deutschland noch
nicht so verbreitet. In der Vergangenheit verordneten
Zahnärzte und Kieferorthopäden relativ selten
Physiotherapie. Dies beruht darauf, dass
physikalische Therapie im Lehrplan des
zahnmedizinischen Studiums kaum vorgesehen ist.
Inzwischen verordnen aber immer mehr Zahnärzte
Physiotherapie bei CMD-Patienten.
Von den Krankenkassen anerkannte Behandlungstechniken
bei CMD-Patienten, die Zahnärzte verordnen dürfen: Krankengymnastik,
manuelle Therapie, Traktion, Massage, heiße Rolle und Fango.